Montage der Dampfsperre im Tonstudio

Montage der Dampfsperre im Tonstudio

Hallo wieder mal auf der Soundhouse7 Baustelle. Heute wird es um die Anbringung und die Notwendigkeit einer Dampfsperre in unserem Studio gehen. Wer schon mal versucht hat ein Geschenk akkurat einzupacken ist bestimmt das ein oder andere mal verzweifelt. Hierbei geht es nun darum sozusagen raumgroße Geschenke absolut Luftdicht, faltenfrei und passgenau einzupacken.

Den genauen Grund und Notwendigkeit der Dampfsperre haben wir schon in dem Blog: “WASSER- DER KILLER DER SCHALLDÄMMUNG” behandelt. Kurzgefasst geht es darum, zu verhindern, dass Wasserdampf in die Mineralwolle eindringt, die Luft sich dort abkühlt, und entsprechende Mengen Wasserdampf wieder flüssig werden und langsam unsere Dämmung versotten und somit unbrauchbar machen. In einem Tonstudio entstehen entgegen dem normalen Wohnungsbau enorme Raumtemperaturen mit enormen Luftfeuchtigkeitswerten. Je wärmer die Luft, umso mehr Feuchtigkeit kann diese in Form von Wasserdampf speichern. Diese hochfeuchte Luft möchte nun durch die Wände und Decken ausweichen. An irgendeinem bestimmten Punkt (dem Taupunkt) wird sich die Luft langsam abkühlen. Kühlere Luft kann weniger Wasserdampf speichern und gibt den überschüssigen Dampf in flüssiger Form frei. Dümmsten Falls wäre das hinter oder in der Dämmung. Die Folge wären spätere Wasserschäden, event. Schimmelbildung und eine nachlassende Wirkung der Schalldämmung. Deshalb gilt die Grundregel:
Die Dampfsperre immer auf der wärmeren Seite einzubauen. Zwischen zwei Räumen, in denen eigentlich fast indentische Raumtemperaturen herrschen braucht man folglich auch keine Dampfsperre, da sich die Temperatur der Luft nicht verändert.
Jedoch, wie gesagt, in einem Tonstudio herrschen eben extreme klimatische Verhältnisse. Der Einbau der Klimaanlage bringt zwar ein angenehmeres Klima in den Raum, senkt aber nicht die Luftfeuchtigleit.

Beim Einbau der Dampfsperre verwendeten wir eine spezielle Folie mit einem SD-Wert von über 100m. Eigentlich hätte ein Material mit einem SD-Wert von ca. 10m ausgereicht, jedoch bei den extremen Anforderungen sind wir auf Nummer sicher gegangen. Bei Einbauten in der Wand wollten wir keine Experimente eingehen, da spätere Wasserschäden sehr, sehr teuer zu beheben sind.

Bild 4
Die Verlegung muss absolut dicht erfolgen. D.h. sämtliche Stöße oder Löcher müssen sorgfältig mit speziellem Klebeband verklebt werden. Außerdem sollte auf eine möglichst faltenfreie Verlegung geachtet werden um später keine Probleme mit der Verlegung der Gipsplatten zu bekommen. (Folie kann gefaltet sehr störrisch und störend sein)
Aufnahme1_fertig_Dampfsperre2
hier ein fertig verklebter Raum. Die Decke ist nur blau, da uns zwischendurch die Folie ausging und wir auf eine andere Marke gewechselt sind. 

Regie_und_Aufnahme_Dampfsperre

Raum_fertig_Dampfsperre
Hier die Regie fertig verlegt. Wo Holz- wurde die Folie getackert – wo Metall- haben wir die Folie mit doppelseitigem an die Metallunterkonstruktion fixiert. Hat super funktioniert.

Doppelseitiges_Klebeband
Das doppelseitige Klebeband vor der Verlegung punktuell anbringen. Dann die Folie glatt darüber verstreichen.

Kabeldurchbruch_Einzel
Kabeldurchbrüche sauber und Luftdicht mit speziellem hochflexieblen Klebeband verkleben.

 Kabeldurchbruch_Regie
Hier zwei Kabelstränge der Regie. Es ist nicht immer Leicht. Aber mit dem richtigen Material geht es schon nicht schlecht.

 Kabeldurchbruch_Wallbox
Detail eines Kabeldurchbruchs von Audioleitungen an einer späteren Wallbox.

Ich hoffe unser Beitrag hat euch heute wieder gefallen. Wir freuen uns riesig über die stetig wachsende Studiobaugemeinde von Soundhouse7.

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Für heute wars das mal wieder. Wir wünschen euch noch einen sonnigen Aprilsonntag und bis zum nächsten Blog.

Simone und Thomas 

2 comments on “Montage der Dampfsperre im Tonstudio

  1. sebastian says:

    und wo sammelt sich das gesammelte Kondenzwasser ?!?

    • soundhouse7 says:

      Es entsteht kein Kondenswasser, da die Luft immer bei einer bestimmten Temperatur das Wasser gasförmig hält. Durch die Dampfsperre wird verhindert, dass das gasförmige Wasser durch die Wände den Raum verlässt. Lüften muss man natürlich regelmäßig, da sich sonst innerhalb des Raumes beim Abkühlen Kondenswasser bilden kann. Aber das Wasser setzt sich nicht in der Wand ab, sondern auf der Wandoberfläche wo es allerdings immer sehr schnell wieder verdunstet. Wie in einem normalen Wohnraum auch. Nur wer nicht oft Lüftet kann mit der Zeit Probleme mit Kondenswasser bekommen.
      VG
      Thomas

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